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Brüder auf Wanderschaft

Lechquellenrude – Tage 4 & 5

Den vorletzten Tag der Lechquellenrunde kürzen viele der anderen Wandergruppen ab. Sie laufen von der Freiburger Hütte die Fahrstraße ins Tal bis nach Lech hinab und steigen von dort aus zur Göppinger Hütte auf, oder lassen den letzten Tag aus. Warum? Das Wetter ist nicht sonderlich gut angesagt und es ist zudem nicht klar, wie groß die Schneefelder sind, die auf dem Weg liegen. Für den Nachmittag ist ein kleines Gewitter vorhergesagt.

Niklas und ich beschließen, es trotzdem zu versuchen und im Zweifel umzudrehen. Der Weg heute führt uns an der Bergflanke das Lechtal hinab bis oberhalb von Lech zur Göppinger. Und es zahlt sich aus. Mit uns ist nur eine kleine Gruppe an Studenten auf dem Weg. Die Blicke in von Wolken umspielten Nachbartäler sind faszinierend. Ins besondere in das Tal, wo wir gestern Vormittag am See entlang gekommen sind, kann man hervorragend hinein schauen. Wir laufen erst zwischen Krüppelkiefern entlang und müssen dabei warten, bis ein paar Kühe beschließen, doch mal Platz zu machen. Dann sind wir oberhalb der Buschgrenze und es wechselt zwischen Graslandschaft und Fels ab. Kleine Schneefelder und kleine Bergseen bilden ein schönes Panorama.

Blick ins Nachbartal zur Ravensburger Hütte

Als mittags die Wolkendecke sinkt und dunkler wird hören wir tiefes grummeln aus der Ferne. Wir werfen uns ein bisschen was zu essen in den Rachen und sind nur kurz hinter einer Bergkuppe am rasten, da fängt es schon an zu regnen und das Grollen wird lauter. Ich dränge Niklas etwas harsch dazu, sich zu beeilen und wir begeben uns schnell in tiefer liegendes Gebiet. Zu unserem Glück zieht das Gewitter im Nachbartal und der Großteil des Regens auf der anderen Talseite vorbei und wir werden nur ein bisschen nass. Bei der Nässe des Felses ist mir nun aber auch klar, dass wir nur schwer umdrehen können. Kurz vor der Bergkuppe war ein sehr steiles Stück durch Fels, das bereits im trockenen rutschig war. Dadurch abzusteigen wäre sehr waghalsig.

Mit diesem Gedanken im Kopf kann ich die nächste Zeit nicht sonderlich genießen. Wir haben bereits von unserem kurzen Mittagsplatz gesehen, dass noch ein Murenabgang vor uns liegt und ein unbegangenes Schneefeld.

Bei dem Murenabgang ist der Weg an einem etwa 3 Meter breiten und sehr steilen Stück weggebrochen. Das Schneefeld ist mindestens genauso steil und noch etwas vereist durch den kühlen Tag. Mit ganz viel Geduld trete ich in beides einen neuen Pfad und wir sehen bald darauf die Göppinger Hütte. Hier kommen uns bereits freudig Teile der DAV-Wandergruppe entgegen, die die Route durchs Tal genommen haben. Wir genießen zusammen etwas den Ausblick und machen uns dann auf den Weg rüber zur Hütte.
Da sitze ich erstmal ein paar lange Minuten auf der Bank, um wieder Energie zu tanken.

Der Tag heute hat mich klar an meine Grenzen gebracht. Lockere Geröllpassagen, die unsichere Wetterlage, die Schneefelder und vor allem am Ende der Murenabgang waren doch an meiner Wohlfühlgrenze oder ein wenig darüber hinaus. Der Hauptgraund dafür wird gewesen sein, dass weder Niklas noch die andere Wandergruppe viel Erfahrung am Berg hatten. Dadurch habe ich mich doch verantwortlich gefühlt.
Es war schön zu sehen, dass die anderen der Gruppe gut und sicher an den Stellen vorbei gekommen sind, aber das nächste Mal reicht es mir auch, auf bereits präparierten Wegen zu laufen.

Der fünfte und damit letzte Tag der Lechquellenrunde ist ein krasser Kontrast zu den anderen Tagen. Die Sonne strahlt, wir kommen an großen Bergseen vobei und der Abstieg ins Tal führt durch grüne und blühende Wiesen. Leider gibt es heute auch viele Tagestouristen, da die Bergstation einer Gondel auf der Hälfte unseres Weges liegt.
Abgesehen von Menschen ist es aber ein toller Tag für den Abschluss unserer Wanderung. Wir genießen ihn und ihr könnt noch ein bisschen die Bilder genießen.

Jap, der „Weg“ ins Tal war einfach quer durch die Wiese „unter dem Skilift“.

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